Archiv der Kategorie: ehemals-aktuell

»Die Prinzessin und der Rapper« Premiere (14.05.09)

Mit grossem Erfolg hatte am 13.05.2009 die neue Eigenproduktion „ Die Prinzessin und der Rapper” des Ensembles Theateratelier 14H Premiere

Inszeniert von dem in der Theaterszene bestens bekannten Regisseur Jürg Schlachter aus München überzeugen Sabine Scholz als der von zu Hause weggelaufene »Rap« und Ulrike Happel als die aus dem Märchenland verbannte »Prinzessin Unzel«. Ein brillantes Stück aus der Feder von Dieter Kögel.

Die Geschichte handelt davon, wie die beiden sehr gegensätzlichen Figuren gemeinsam einen Weg finden, um aus ihren individuellen Schwierigkeiten und Konflikten heraus zu kommen. Sie erzählt von Lebensart und -umständen von Rap und Unzel, die sich langsam annähern und voneinander lernen, dass man auch

Erwachsenen Paroli bieten und sich für eigene Interessen einsetzten muss, um Veränderungen zu bewirken.

Vielen Dank an die Klasse 3a der Uhlandschule in Offenbach und der Schulleiterin Frau Schranz, die durch grosses Engagement die Produktion unterstützt haben. Ausserdem haben wir uns sehr darüber gefreut, dass die SchülerInnen der Alteburgschule aus Biebergemünd/Kassel keine Mühen gescheut hat, bei der Premiere in Offenbach dabei zu sein.

Fotografiert von Hans-Jürgen Herrmann und Jochen Anderle

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Funkeldunkel – Lichtgedicht (28.04.09)

Am 28.04.2009 fand im Rahmen des Kinder- und Jugendtheaterfestivals Rhein-Main „Starke Stücke” eine wunderbare Veranstaltung mit dem Ensemble des „Theater der Jungen Generation, Dresden” statt. „Funkeldunkel – Lichtgedicht” , ein Theaterstück für Menschen ab 2 Jahren –
ein tolles Theatererlebnis! (fotografiert von Hans-Jürgen Herrmann)

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»Chrissy und Maria – Ein Stück vom Weihnachtsglück« (07.12.08)

Das Ensemble Theateratelier 14H begeistert zahlreiche kleine und große Besucher

Offenbach (dk). Nicht bombastische Geschenke und unendlich lange Lichterketten machen Weihnachten aus. Weihnachten ist, wenn die Menschen ein Stück Frieden finden und die Magie des Augenblicks vor dem Weihnachtsbaum genießen und teilen. So wie Chrissy und Maria in der neuen Eigenproduktion des Ensembles Bleichstraße 14 H »Ein Stück vom Weihnachtsglück« das nach sieben erfolgreichen Aufführungen noch einmal am 16. und 17. Dezember jeweils um elf Uhr im Theateratelier zu sehen sein wird. Eine wunderbare Einstimmung auf den Kern des Festes für junge Zuschauer ab vier Jahren.

Dabei sieht alles aber so ganz und gar nicht nach einem besinnlichen Miteinander unter dem Weihnachtsbaum aus. Denn Chrissy (Ulrike Happel) und Maria (Sabine Scholz) sind grundverschiedene Charaktere, die kaum einen Satz vollenden können, ohne in tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten zu geraten, die natürlich bis zum bitteren Ende, das meist dennoch witzig-absurd daherkommt, ausgetragen werden müssen. Maria liebt es, den Weg des Zeigers auf der Uhr zu verfolgen, der die Zeit langsam „in gleichmäßigen Schritten” durchschreitet. Für Chrissy alles Quatsch und Zeitverschwendung. Sie macht große Schritte, kleine Schritte, Tippelschritte, läuft kreuz und quer durch den Bühnenraum, verleiht in ihrer Interpretation dem Zeiger fast tänzerische Qualitäten. Denn das Gleichmaß der Zeigerbewegung ist für Chrissy schlicht „einfallslos,” „eintönig.” Und Marias Argument, dass die genaue Zeitmessung beispielsweise beim Kuchen backen unendlich wichtig sei, um zu wissen, wann der fertig ist, wischt Chrissy überzeugend vom Tisch. Wann der Kuchen fertig ist, das sagt ihr ihre Nase. Ha! Und wenn Chrissy Schnupfen hat? Dann backt sie nicht, weil dann hat sie eh keine Lust auf Kuchen.

Unversöhnlich scheinbar die Standpunkte, fast jeder Satz wirft neue Meinungsverschiedenheiten auf, die Gräben sind tief. Dennoch erreichen Sabine Scholz und Ulrike Happel durch die Art der Inszenierung, für die Stefan Wiemers vom Freiburger Cargo-Theater Regie gemacht hat, bei ihren durchaus ernsten Konflikten einen gewissen Witz und eine wohltuende Leichtigkeit, durch die man den Streithähnen gerne und gespannt folgt. Die spärlichen Requisiten wandeln sich, dienen als Rednerpodest, Predigerkanzel oder Emporen, werden Streitgespräche auf die Spitze getrieben, gibt es für die beiden Darstellerinnen die entsprechenden Positionen auf der hölzernen Stehleiter, und als die Geschichte Bethlehems im Zeitraffer nachgestellt wird, werden Stühle und Hocker zu Häusern, Palästen, Reitpferden der Soldaten – und zum Stall von Bethlehem unter der Leiter, von wo aus Chrissy sogar den Ochsen und den Esel gibt, während Maria vollkommen perplex über den Kreativitätsausbruch der Freundin das Kissen als Jesuskind an die Brust drückt. Doch als sich beide wieder aus der Geschichte lösen, mit der Chrissy eindeutig unter Beweis stellen wollte, dass es die heilige Nacht keineswegs eine stille Nacht gewesen sei – Stille, nach der sich Maria so sehnt – geht der Streit von neuem los. Und mündet sogar in die Trennung der Beiden, Chrissy verlässt das gemeinsame Zimmer.

Und erst getrennt vom anderen merken beide langsam, dass unter dem ewigen Streit auch andere Gefühle liegen: Vertrauen, Vertrautheit, Verlässlichkeit, Partnerschaft, der große Wunsch, wieder zusammen sein zu können. Über alle Unterschiede hinweg. Und beide lassen es über dem strahlenden Weihnachtsbaum kleine Papierschnipsel schneien. Schweigend, andächtig, anrührend. Ganz ohne Streit…

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»Flaniermeilen der bildenden Kunst« (24.09.08)

Nicht nur Offenbacher waren bei den Kunstansichten unterwegs

Offenbach (dk). Ein nettes Wochenende war es in der oberen Etage des Hinterhofes in der Bleichstraße 14 H. Dort ist man eh Qualität statt Quantität gewohnt. Und so verwunderte es auch nicht, dass insbeson­dere am Sonntag eben die Qualität durch die Ateliers tröpfelte. Und es tröpfelte schließlich auch von oben. „Jetzt können wir eigentlich zumachen,” so der Kommentar im Projekt Bleichstraße 14 H während des Segens von oben. Ist aber nicht passiert. Gottlob. Denn je später der Abend, desto – wie auch immer. Während der Himmel geweint hat, haben wir uns gefreut über den Besuch von Roland Zehetmaier. Nach ihm wurde mehrfach gefragt. Wo denn seine Holzskulpturen seien, die er bei einer der vorangegangnen Kunstansichten im kleinen Proberaum ausgestellt hatte. Das war schön. Und wir werden alles dran setzen, ihn wieder als Aussteller bei den nächsten Kunstansichten in die Bleichstraße zu locken.

Statt der dreidimensionalen Skulpturen haben sich die Ateliers aufs Eindimen­sio­nale beschränkt. Gemälde und Fotografien. Multisequenzen im Atelier für fotografische Gestaltung von Hans Jürgen Herrmann gleich neben dem Eingang. Blüten, Blätter, Fruchtstände von Pflanzen. Fotografiert und gewandelt zu einem neuen Ganzen, mosaik­artig zusammengefügt, wodurch sich neue assoziative Gedankenräume eröffneten. Oder neue Dimensionen dort, wo die Spuren der multisequentiellen Bearbeitung unsichtbar geworden waren. Dass im Atelier für fotografische Gestaltung viel über die Entstehung der ausgestellten Arbeiten diskutiert und gesprochen wurde, versteht sich von selbst. Schließlich war der Urheber und Fotokünstler höchstselbst anwesend und konnte mit seinen Auskünften so weit gehen, wie es ihm sein Berufsgeheimnis erlaubte.

Durch das Theateratelier, vorbei an Carl Maria von Heddernheim, ging es dann ins Atelier von Andreas Masche, der vorwiegend Arbeiten der Teilnehmer seiner Workshops präsentierte. Fantasien, Landschaften, Fiktionen, Träume, Albträume. Denn Masche bietet in seinen Kursen dem Inneren der Teilnehmer eine Ausdrucksform mit Pinsel und Farbe. Lediglich eine Wand hat Andreas für sich beansprucht. Und dort bleibt das Auge an einem fast monochromen Werk in schwarz und weiß hängen: Einem Abbild des Inneren der ehemaligen Frankfurter Großmarkthalle.

„Das war ein Erlebnis,” sagt Andreas zur Entstehung des Bildes. Alleine in dem riesigen Raum, ihn aufnehmend und reproduzierend. Was nicht zu sehen ist, das sind die Geräusche. „Ich habe dann die Geräusche mit einem Diktiergerät aufgezeichnet,” sagt er. Das Laufen der Tauben auf dem Dach, das Nahen des Sicherheitsbeamten, der seine Runden dreht, die Sirenen der Polizeiautos, die bei der Annäherung anschwellen, dann wieder abschwellen, ebenso die Geräusche der Züge, die an der nahen Bahnlinie ihren Weg nehmen. Eine Geräuschkulisse, die Andreas Masche den künftigen Ausstellung seiner malerischen Konservierung der Großmarkthalle als akustische Ergänzung zufügen möchte.

Zehn Prozent mehr Besucher als im vergangenen Jahr weist die Strichliste von Hans Jürgen für Samstag aus. Immerhin. Doch zufrieden waren die Ateliers in der Bleichstraße allemal. Zeit für die Gäste, intensiver Gespräche, oft fachlicher Austausch, für den auch genug Muße da war. So solls sein.

Die Kunstansichten sind vorüber, und im Theateratelier wird seit Montag wieder gearbeitet. Regisseur Stefan Wiemers nimmt die Geschichte von Chrissy und Maria unter die Lupe. Ein Weihnachtsstück für Kinder, das Ulrike Happel und Sabine Scholz vom Bleichstraßenensemble inszenieren werden. Bereits am 19. November ist Premiere, acht weitere Aufführungen sind bis 17. Dezember geplant. Zur Einstimmung auf Weihnachten. Da vergeht ja die Zeit nicht wirklich schnell, wie insbesondere die Kinder wissen. Und genau um diese Zeit, die manchmal rast, und manchmal nicht vergehen will, geht es in dem von Sabine Scholz geschriebenen Stück. Zumindest am Anfang. Aber seht doch selber, was daraus wird, und dass es auch für Chrissy und Maria nicht so ganz einfach ist, sich harmonisch auf das Fest vorzubereiten. Am 1. und 2. Oktober indes stehen noch einmal Ziggy und Doodle auf der Bühne mit „Ich und Du.” Auch dazu herzliche Einladung an alle jungen – und jung gebliebenen – Zuschauer, für die Ulrike und Sabine ein Stück über Freundschaft, Angst, Mut, Streiten und Vertragen auf die Bühne gebracht haben.

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»Projekt Bleichstraße in Startlöchern…« (19.09.08)

…für die zehnten Kunstansichten

Offenbach (dk). Bei den am kommenden Samstag von 14 bis 22 Uhr und am Sonntag von 12 bis 20Uhr stattfindenden zehnten Offenbacher Kunstansichten lohnt sich natürlich auch wieder ein Besuch im Projekt Bleichstraße 14 H. Denn zu den rund 40 Ausstellungsorten, die an beiden Tagen ihre Pforten für kunstinteressierte Besucher öffnen, gehören auch die Ateliers in der Bleichstraße, und zu den rund 100 Ausstellern zählen auch Hans Jürgen Hermann und Andreas Masche, die ihre neusten Arbeiten präsentieren. „Multisequenzen: Botanisch“ zeigt Hans Jürgen Herrmann in seinem Atelier für fotografische Gestaltung während der Öffnungszeiten. Zum „Mit den Augen denken“ fordert der Maler Andreas Masche am anderen Ende der Etage in seinem Atelier auf. Im Theateratelier ist ein Blick auf das neue Theaterprogramm möglich und es wird über neue Vorhaben und Projekte informiert. Täglich ab 16 Uhr ist der Poet Carl Maria von Heddernheim anwesend und wird mit Kurzlesungen aus seinem neuen Buch „Verdichtete Gereimtheiten“ kauzige literarische Kost offerieren. Außerdem verspricht er kleine Kostproben seines im kommenden Jahr erscheinenden nächsten Gedichtbandes, in dem er sich auch mit der Kunst auseinandersetzen will:

Du schaust und fragst Dich, was es soll.
Doch irgendwie findest du´s toll.
Das Werk lässt Deinen Geist nicht ruh´n.
Vielleicht hast du´s mit Kunst zu tun!
Doch was will mir das Kunstwerk sagen?
Beginnst Du langsam Dich zu fragen.
Dann kam die Putzfrau und hat unbewegt,
das Kunstwerk einfach weg gefegt.
Jetzt stehst Du da und bist verwirrt.
Naja, Du hast Dich halt geirrt.

Da verschwimmen halt Grenzen und Fragen bleiben offen. Typisch von Heddernheim möchten wir sagen. Tun wir aber nicht. Sondern erinnern uns lieber an die gelungene Premiere des Bleichstraßen Ensembles mit Ulrike Happel und Sabine Scholz, deren Kinderstück „Ich und Du“ erfolgreich angelaufen ist. Bevor es zu anderen Bühnen auf Wanderschaft geht, ist es noch zweimal, nämlich am 1. und am 2. Oktober jeweils um 11 Uhr, im Theateratelier in der Bleichstraße zu sehen. Herzliche Einladung dazu, wie auch zu allen anderen Theatertagen, über die Ihr Euch auf dieser Seite im aktuellen Programmplan informieren könnt. Wie sehen uns im Theater, bis dahin seid gegrüßt vom Team des Projektes.

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»Festreste von der ,Kulturmeile’« (18.06.08)

Projekt Bleichstraße 14H beim Mainuferfest 2008

Offenbach (dk). Die Schlacht ist geschlagen, die Helden sind müde. Sehr müde. Denn unser Stand beim Mainuferfest an der Ecke Mainstraße/Herrnstraße krankte in diesem Jahr an akuter Personalknappheit. Dennoch waren wir präsent wie immer und setzten mit schönen Aktionen auch diesmal wieder kulturelle Akzente abseits des Gängigen. Nicht nur mit den großformatigen Programmankündigungen für die Highlights der kommenden Spielsaison, sondern auch mit Malaktion und Lesungen.

Dafür war neben dem „Mannschaftsquartier” der bereits bewährte Doppelpavillon aufgebaut und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet worden. Die wurden sogar genutzt, als Carl Maria von Heddernheim am Samstag und Sonntag in regelmäßig unregelmäßigen Abständen zu seinen Lesungen schritt. Nicht nur die Geschichte vom Hering, der gebückt durch Offenbach schleicht und aus lauter Frustration sein Leben an einem Baum am Wilhelmsplatz aushaucht, brachte den Besucherstrom vor dem Lesepavillon zum Stocken. Auch die schräg gereimten Alltagsbetrachtungen des Poeten bekamen die gebotene Aufmerksamkeit, und für viele Gäste war es nach dem Kickerdesaster gegen Kroatien wieder einmal das erste befreiende Lachen, das über die Gesichter huschte.

Im Rauch der Schwaden frisch entflammter Grillkohle kreierten eine handvoll Kinder am Sonntagnachmittag zusammen mit Andreas Masche im Doppelzelt auf einer großen Leinwand einen bunten Urwald. Mit Gouache-Farbe brachten die jungen Maler ihre Dschungelfantasien auf die Fläche, zauberten vielfarbige Vögel, Insekten und Wildniskobolde in den mit Palmen und Lianen bewachsenen Biotop, der schon bald in einer Offenbacher Praxis zu sehen sein wird. Viele Zuschauer hatten die Maler zuweilen auch bei ihrer Arbeit. Nämlich immer dann, wenn Flüssigkeit nicht nur aus den Zapfhähnen, sondern auch aus den Wolken tropfte. Da bot der Kreativ-Unterstand den begehrten Schutz. Wir haben also wieder einmal Flagge gezeigt.

Ja, wir hatten sogar eine da stehen. Von der Kulturverwaltung hingepflanzt, um eben jene „Kulturmeile” in der Herrnstraße kenntlich zu machen. Fahnen freilich machen den Braten nicht saftig. Da bedarf es weit mehr Anstrengungen und vor allem Kreativität seitens des Amtes, um die gewünschte Meile zu dem zu machen, was sie sein sollte – und könnte. Und das ist eigentlich gar nicht sooo schwer. Wir machen es doch seit 1994 alle Jahre wieder vor. Umsonst und draußen…

Euch allen wünscht das Team des Projekts Bleichstraße 14 H nun einen erholsamen Sommer. Ob Bildungs- oder Entspannungsreise, genießt die Ferien, kommt gesund und relaxed wieder, und freut Euch auf ein spannendes Herbstprogramm im Theateratelier. Und wenn den einen oder anderen von Euch eine Urlaubskarte mit einem Text wie:

„Gestern stürzte meine Alte
In eine tiefe Gletscherspalte.
Ich höre heut´ noch ihr Gewimmer,
hab umgebucht auf Einzelzimmer.”

Erreicht, dann könnt Ihr sicher sein, dass da die Alltagstaugliche Gebrauchs-poesie aus Herrn von Heddernheims „Verdichtete Gereimtheiten” im Spiel gewesen ist. Noch ein Gruß gefällig? Bitte sehr:

„Am kilometerlangen Strand,
liegt zentnerweise weißer Sand.
Der kriecht uns in alle Ritzen,
und bleibt gemütlich dann dort sitzen.”

Na dann, viele Grüße!

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»Im Großstadtdschungel soll ein bunter Urwald wachsen!« (26.05.2008)

Projekt Bleichstraße mit Malaktion, Lesungen und neuem Programm

Offenbach (dk). Wie in jedem Jahr ist unser Stand während des Mainuferfestes auch diesmal wieder an der Ecke Mainstraße/ Herrnstraße zu finden. Mit gemütlichem Pavillon und dem Aktionszelt direkt neben dran. Und da drinnen soll es lebhaft werden. Bereits am Samstag lädt Carl Maria von Heddernheim dazu ein, während kurzer Lesungen sein neues Werk „Verdichtete Gereimtheiten” mit dem Anhang der „Alltagstauglichen Gebrauchspoesie für viele Gelegenheiten” kennen zu lernen. Die Uhrzeiten für die Lesungen werden am Stand ausgehängt, das Büchlein kann zum Preis von 9.90 Euro direkt beim Autor erworben werden.

Am Sonntag gehört das Aktionszelt unserem Malerkollegen Andreas Masche. Nach der regen Beteiligung junger Maler bei der Kreation der Unterwasserwelt im vergang­enen Jahr hat sich Andreas kurzerhand dazu entschlossen, die erfolgreiche Aktion zu wiederholen. Diesmal soll ein Urwald auf der großformatigen Vorlage entstehen. Farben und Pinsel stehen jedenfalls bereit, und auch die Schöpfung vollkommen neuer, bislang unbekannter Urwaldwesen ist durchaus zulässig. Die Kinder können ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Wer daran Gefallen gefunden hat, der kann übrigens auf Wunsch schon bald etwas tiefer in die Materie einsteigen. Andreas bietet in seinem schönen, hellen Atelier in der Bleichstraße 14 H am Samstag, 2. August, von 15 Uhr bis 18 Uhr einen Workshop für Kinder von acht bis 12 Jahren an, die dann das „Abenteuer Großstadt” mit Farbe und Pinsel aufs Blatt bringen werden.

Auf die Ödmanns müssen die Fans der schrägen Gestalten in diesem Jahr allerdings verzichten. Denn Gundula al. Ulrike Happel schlüpft an diesen Tagen im Proberaum des Theaterateliers in eine andere Rolle. Zusammen mit Sabine Scholz arbeitet sie unter Jürg Schlachters Regie an dem Kinderstück „Ich und Du”, das bereits im August in der Bleichstraße Premiere haben wird. Zwei Figuren, die eine vorsichtig und überängstlich, die andere lebens- und abenteuerlustig, loten ihre Grenzen aus. Aber eine sinnvolle Freund­schaft scheint bei solch unterschiedlichen Charakteren doch äußerst problematisch. Ob Ziggi und Doodle letztendlich doch irgendwie zueinander finden, sich aufeinander zu bewegen und vernünftige Kompromisse finden, das wird hier noch nicht verraten. Aber auch ohne die Ödmanns wird es an unserem Stand am 14. und 15. Juni munter zugehen. Versprochen.

Außerdem liegt bis dahin auch das Programm für die nächste Spielzeit im Herbst und Winter in gedruckter Form vor. Zugreifen, mit nehmen, und in aller Ruhe studieren. Denn auch für die nächste Saison bieten wir wieder spannende und unterhaltsame Theatererlebnisse für Kinder und Erwachsene. Bis dann, wir freuen uns auf Euch, Euer Projekt Bleichstraße 14 H.

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»Von fliegenden Blättern zum Hardcover Band « (26.05.2008)

Von Heddernheims „Verdichtete Gereimtheiten” auf 95 Seiten

Hanau/Offenbach (dk). Es ist soweit: Carl Maria von Heddernheims „Verdichtete Gereimtheiten” sind seit 21. Mai auf dem internationalen Buchmarkt. Von Klein-Auheim bis Rumpenheim. Am Vorabend zu Fronleichnam kamen auf Einladung des Hanauer Kulturvereins rund 50 Versliebhaber in der Remisengalerie des Hanauer Schlosses Philippsruhe zusammen, um zusammen mit dem Offenbacher Duo „Terz” und dem Literaten höchstselbst das „Erscheinungsfest” zu feiern. Nach der musikalischen Einleitung zeigte sich von Heddernheim hocherfreut darüber, dass der Hanauer Cocon-Verlag das Wagnis eingegangen ist, ein Werk, dessen ökonomischer Nutzen in den Sternen steht, zu veröffentlichen. Doch wenn selbst berufene Literaturkritiker in ihrer vorab Besprechung versichern, dass das Werk „nicht den Umfang der jährlichen Telekompublikationen hat, sich aber wenigstens reimt,” dann lässt das hoffen.

Der Moslem geht in die Moschee,
der Inder in den Tempel,
der Hesse geht ins weiße Reh,
trinkt täglich dort sein` Bembel.

Alte multikulturell geprägte Weisheiten wie diese stehen im neuen Buch neben ganz frischen Arbeiten, mit denen von Heddernheim einen schrägen Blick auf die Verhältnisse der Welt und ihrer Bewohner wagt. Egal ob aus dem Reich der Tiere oder dem der vermeintlichen „Krone der Schöpfung”, die von Heddernheim aufgrund der Dummheit unserer Rasse nicht länger auf seinem Haupte wissen möchte. Sein Vers „Besuch” auf Seite 36 verschafft darüber einen tiefen Einblick.

Mit den „Abendgebeten für 50 Jährige” geht von Heddernheim in seinen „Verdichteten Gereimtheiten” recht offen das Thema des Alterns samt der damit verbundenen Probleme an und bereichert seine Ausführungen im Kapitel der „Regionalitäten” mit bislang nie gewagten Blicken vor die eigene Haustür. Im Anhang stellt von Heddernheim seine „Alltagstaugliche Gebrauchspoesie für viele Gelegenheiten” all jenen Freunden des mehr oder weniger geschliffenen Wortes zur Verfügung, die für ihre Grußkarten den richtigen Text suchen. Freuen Sie sich also auf ihre nächste Karte, auf der es von den fern im Urlaub weilenden Bekannten heißen könnte:

Gestern stürzte meine Alte
in eine tiefe Gletscherspalte.
Ich höre heut´ noch ihr Gewinner –
Hab umgebucht auf Einzelzimmer.

Kann man poetischer aus den schönsten Wochen des Jahres in den Bergen nach Hause grüßen? Ja! Aber nur schwer. Die „Verdichteten Gereimtheiten” mit Illustrationen von Dieter Kögel sind im Hanauer Cocon-Verlag erschienen, ISBN – Nummer 978-3-93774-47-3, kosten 9.90 Euro und sind ab sofort im Buchhandel erhältlich. Bereits am 31. Mai ist Carl Maria von Heddernheim zwischen 20 Uhr und 21 Uhr bei der Ersten Hanauer Buslesung vor dem Buchladen am Freiheitsplatz in Hanau zu erleben, wenn er die erste lange Lesenacht in einem Bus der Hanauer Straßenbahn eröffnet. In Offenbach liest der Dichtrer während des Mainuferfestes am 14. und 15. Juni am Stand des Projekts Bleichstraße 14 H an der Ecke Mainstraße/Herrnstraße in regelmäßig unregelmäßigen Abständen. Auch dort ist das neue Buch dann käuflich zu erwerben.

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»Wenn ein Handtuch zur Taube wird « (7.03.2008)

Kindertheatertage im Theateratelier als Ausflug in die Welt der Fantasie

Offenbach (dk/uh). Dass man mit wenigen Mitteln viel erreichen kann, zeigten „Die Stromer” aus Darmstadt zum Auftakt der Kindertheatertage mit Ihrem ,Wäschestück’ „Der Waschlappendieb”. Victorius (Thomas Best), ein ausgesprochener Wäschefanatiker und Waschlappensammler, hat ein wirklich grosses Problem: Immer wieder verschwindet Wäsche von seiner Leine. „Wer klaut da,” fragt er sich. Und während er sich auf Diebesjagd macht, trippelt ihm die quirlige Maus Lizzy (Birgit Nonn), auf der Suche nach einem gemütlichen Zuhause und guten Freunden, über den Weg. Sie bietet ihm Hilfe an. Der verzweifelte Victorius und die pfiffige Lizzy sind so lebendig verkörpert, dass sie sich schnell die Herzen und das Mitfühlen der Kinder erspielt haben, die ihnen aufgeregt ihre Lösungsvorschläge zurufen. Zu guter letzt ertappt Victorius Lizzy beim Wäscheknabbern („Mäuse brauchen scharfe Zähne”), aber dank der begeistert mitwirkenden Kinder werden beide zu guten Freunden.

Der Junge Berimodo möchte groß werden. Damit er Jäger werden kann. Aber das dauert, denn Wachsen braucht seine Zeit. Und die stört, wenn man sich klein fühlt und warten muss. Ein heißes Thema für die hundert Kinder im Saal, die die Sorgen von Berimodo aus dem tiefsten Inneren heraus zu teilen scheinen. Und so nehmen sie den Spielern des Figurenensembles vom Frankfurter Theaterhaus ab, dass weisse, gebündelte Papierstreifen der Wind sind, mit dem Berimodo über das Vergehen der Zeit spricht. Auch die Taschenlampe mit dem pulsierenden Lichtkegel, die die Zeit höchstpersönlich verkörpert, wird von den gebannten jungen Zuschauern „gekauft.” Fraglos. Ebenso wie der wilde Wald, der eigentlich nur aus ein paar aufgehängten Bambusstämmen besteht, und dennoch Geheimnisse wie den gefährlichen Panther birgt, den Berimodo herausfordern muss.

Einen Tag später werden Löffel zu jammernden Schnecken, Küchenhand-tücher verwandeln sich in geschwätzige Tauben und ein spitzes Küchensieb aus Metall gibt die fiese Ratte. Die Zuschauer gehen mit, haben nicht den geringsten Zweifel daran, dass die Utensilien in der Küche von Chefkoch Stefan Wiemers vom Freiburger Cargo Theater tatsächlich zum Leben erwachen und den Lauf der Geschichte um Tranquilla Tramepltreu, der beharrlichen Schildkröte, mit bestimmen.

Das Theater „Die Stromer”, das „Theaterhaus Figurenensemble”, und das „Cargo Theater” bestritten in diesem Jahr auf hervorragende Weise die Kinderthea­tertage des Theaterateliers im Projekt Bleichstraße 14 H. Drei ausverkaufte Veranstaltungen und leuchtende Kinderau­gen gab es nach jeder Vorstellung, wobei leider wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst und dem Ausfall einiger Linienbusse am Donnerstag einige Plätze leer bleiben mussten.

Dank der ganz engen Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Offenbach konnte die schon traditionelle Reihe auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Wenn auch in leicht eingeschränktem Umfang. Doch die große Nachfrage hat wieder einmal den Bedarf an gutem Theater aufgezeigt. Und viele derer, die an den drei Kindertheatertagen im Theateratelier saßen, haben in ihrer noch sehr kurzen Lebenszeit wahrscheinlich schon wesentlich häufiger auf Theaterbänken gesessen, als mancher Erwachsene. Dank der Kitas, die unsere Angebote immer wieder gerne wahrnehmen. Und wenn am Ende der Aufführung die Schauspieler noch da bleiben, mit den Kindern ins Gespräch kommen, ihre Figuren mit den jungen Besuchern kommunizieren lassen, dann ist das das i – Tüpfelchen auf den immer außergewöhnlichen Theateratelier – Erlebnissen, die die Kinder mit nach Hause nehmen können. Die Vorfreude aufs Wiederkommen inclusive. Trotz des Erfolges der Kindertheatertage – die Reihe ist alles andere als gesichert und in jedem Jahr wieder neu abhängig von Unterstützern und Sponsoren, die diese Investition in die Köpfe, Herzen und Seelen unserer Kinder auf eine finanziell machbare Basis stellen. Vielen Dank daher an dieser Stelle an alle bisherigen, derzeitigen und zukünftigen Geldgeber, mit deren Zuschüssen es möglich ist, der nächsten Generation aufzuzeigen, dass es auch eine Wirklichkeit abseits von Game Boy und Bildschirm gibt.

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