»Das ,Wanderkino’ in der Herrnstraße« (19.07.2006)

Eine Mainuferfest – Nachlese

Offenbach (dk). Der schallende Applaus aus dem schwarz abgehängten Doppelpavillon an unserem Stand beim diesjährigen Mainuferfest, die Stimmen von Berthold und Gundula aus den dusteren 18 Quadratmetern, und die Musik der »Wüste lebt Band« ließen am Samstag und Sonntag die vorbeiflutenden Menschen immer wieder stoppen. Ein vorsichtiger Blick durch den Eingang, und dann „Ahh ja. Des iss des Stück von damals…” Genau! Und zwar auf DVD, präsentiert auf einem Fernsehgerät, das vor 200 Jahren wohl noch als Großbildschirm durchgegangen wäre. Immerhin war das Gerät auch in der ,Jetzt-Zeit’ groß genug, um viele Besucher zum zuschauen und Platz nehmen auf den Holzstühlen zu animieren. Und zu schwelgen in Erinnerungen an einen fabelhaften Act zum Großstadtjubiläum oder um sich das anzuschauen, was man damals -weil ausverkauft- nicht hatte sehen können.

Und wer dann mit einem leisen Lächeln auf dem Gesicht das Zelt wieder verließ, der nahm gerne das frisch gedruckte Programm für die Herbst- Winter- Saison 2006 mit. Ja sogar die ersten Karten für die Geburtstagsveranstaltungen am 1., 2. und 3. November gingen über den Tisch. Denn mit der XXL-Revue wollen wir in diesem Jahr das 15 jährige Bestehen des Projekts feiern. Zu sehen sein wird das Beste aus 15 Jahren Bleichstraße und mehr. Viel mehr. Denn viele Kollegen, die in dieser Zeit alleine oder mit uns zusammen im Theateratelier aufgetreten sind, werden mit dabei sein. Und eine Dokumentation mit stehenden und bewegten Bildern wird den geschichtlichen Überblick komplettieren.

Logisch also, dass der „Gesellschaftspavillon” schrill geburtstäglich daherkam mit Plastikblumen geschmückt und entsprechenden Plakaten bestückt. Die Flasche Sekt am Sonntag galt allerdings nicht dem Geburtstag des Projektes, sondern dem Geburtstag von Ulrike Happel alias Gundula Ödmann, die ihren Jubeltag in diesem Jahr arbeitenderweise – „awwer mit viel Spasssss” – verbringen durfte. Denn Gundula und Berthold Ödmann nutzten das Fest des Jahres natürlich, um ordentlich Unruhe in die Gerüchteküche zu bringen. Das, was die beiden kolportierten, sorgte bei vielen Mainuferfestbesuchern für blankes Entsetzen und wirkte wie Öl für das Feuer der Aversion gegen eine Stadt im Westen.

Ja selbst politische Würdenträger schworen vor laufender Kamera, sich an die Spitze der Bewegung zu setzen, die das verhindern will, was Frankfurt mit Offenbach vorhat. Ja was hat Frankfurt denn mit Offenbach vor? Wird erst in einer Folge von Ödmann TV verraten. Nur noch so viel: Berthold und Gundula waren außer sich, dass es auf einem Uroffenbacher Fest nirgendwo „Handkäs mit Musik un Sauergespritzte” gab. Nirgendwo? Doch! Bei den Naturfreunden gab es die Kneipenversion unserer Nationalmahlzeit. Und dann noch bei unseren türkischen Freunden, die den Ödmanns sogar Kostproben der türkischen Handkäsversion offerierten. Berthold musste zugestehen, dass die Teigtaschen, gefüllt mit Petersilie und Schafskäse wirklich sehr lecker schmeckten. Doch „mit Handkäs hat des se Lebdaach nix zu tun!” Und ausnahmsweise waren sich Berthold und Gundula in diesem Urteil einig. Erst unser Freund Peter Cezanne öffnete den Ödmanns am Bleichstraßenstand die Augen, als der Malerkollege einen eben solchen Handkäse von besagtem türkischen Stand verspeiste: Bereits beim ersten Biss in die Teigtasche fand der geschmolzene Schafskäse seinen Weg direkt in die Hand, die die Köstlichkeit hielt. Und was ist zerlaufener Käse in der Hand anderes als Handkäse. Egal woher. Oder Berthold?

Über den schweißtreibenden Abbau ab 20 Uhr schweigen wir hier besser. Zumal die beiden Tage extrem schweißtreibend waren. Aber es hat sich gelohnt. Es war ein schönes Fest, die Bleichstraße 14 H war auf höchst sympathische und charmante Weise präsent, die ersten Karten für die XXL – Revue sind weg, über 1000 Programme sind weggegangen und wir freuen uns alle auf ein tolles, spannendes und unterhaltsames Herbst- Winterprogramm, zu dem wir Euch alle gerne begrüßen möchten.

Und ganz am Schluss noch ein ganz DICKES DANKE an alle Freunde und Förderer, die während des Mainuferfestes bereit waren, an unserem Stand Dienst zu tun anstatt im Schwimmbad zu schmoren. Ihr habt uns alle sehr geholfen. MERCI vielmals!!!!!

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